Kurbelwelle nitrieren?????

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Wolfgang
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Kurbelwelle nitrieren?????

Beitrag von Wolfgang »

Zum Thema Umbau auf Gleitlager, Kurbelwelle nitrieren oder nicht. H. & W. Rath

Die Kurbelwellen von Zündapp wurden aus einem Einsatzstahl 16MnCr5 (alte Bezeichnung EC80) Stahl Nummer 1.7131 hergestellt. Einsatzgehärtet, mit einer Härtetiefe 1 ± 0,1mm nach dem 1. Schleifmaß, also Nennmaß Ø 42mm, lt. Zündapp. Die Welle hat dann eine Kernfestigkeit von ca. 900 N/mm².

Selbst nach dem 3. Schleifmaß Ø 41,5mm ist noch eine Härtetiefe von min. 0,4mm vorhanden, also noch ausreichend für eine Gleitlagerlagerung. Die normale Anlaßtemperatur liegt bei ca. 150° C, die dabei erreichbare Härte von ca. 60HRc.

Einige „Fachleute“ schwören darauf, die Kurbelwelle durch ein zusätzliches Nitrieren zu optimieren.
Da beim Nitriervorgang die Welle auf 490° - 540° C erwärmt wird, kommt das bei einer einsatzgehärteten Welle einem Anlassen auf 490°- 540° C gleich. Dadurch sinkt die Kernfestigkeit der Welle auf ca. 600 N/mm², d.h., die Welle biegt sich durch bei Belastung. Es ist schon vorgekommen, das bei einem Clubmitglied die Sicherungsringe vom Kolbenbolzen durch Durchbiegung der Welle aus dem Kolben gedrückt wurden.

Fazit: “Hände weg vom Nitrieren“

Neuere Kurbelwellen werden aus anderen Stählen gefertigt, da kann oder ist ein nachträgliches Nitrieren von Vorteil.
....es gibt auch "grüne" Elefanten.... ;-)
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