Benzin im Motoröl

Moderator: kasi

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Boxerfahrer
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Benzin im Motoröl

Beitrag von Boxerfahrer »

Hallo Zündapp-Begeisterte,


Eine verrückte, aber unter Umständen auch teure Angelegenheit:
Wollte meine originale grüne Packtaschen-KS heut flott machen.
Wie immer prüfe ich zuerst den Motorölstand und stelle fest, am Ölstab hängt eine dünne Brühe und mit Stand weit, weit über Maximum.
Ich prüfe ein zweites und drittes mal - mit selbigen Ergebnis.
Auch roch es irgendwie nach Benzin.
Hab über die Ölablaßschraube das gesamte Motoröl, sofern man von dieser dünnen Brühe noch davon sprechen konnte, abgelassen.
Ölwanne abgebaut, neu abgedichtet und alles wieder zusammengebaut.
Ich erinner mich auch, dass mal vor einigen Wochen der Schwimmer hing.
Mein Fazit bzw. Frage:
Ist es möglich
-wenn das Motorrad abgestellt ist,
-der Motor ausgeschaltet ist,
-der Benzinhahn geöffnet ist,
-mit einem Schwimmer der etwas hängt oder eine ungünstige Stellung hat,
-bei entsprechender Kolben- oder eher Ventilstellung oder wie auch immer,
Benzin in den, ich sag mal Ölkreislauf, eindringen kann?

Anders kann ich es mir nicht erklären.
Da ich immer vor Fahrtbeginn den Motorölstand prüfe, kann ich mir keinen Schaden "eingefahren" haben und hoffe im nachhinein, das das Benzin nicht schlimmeres angestellt hat oder wird.


Grüße aus Pirna
Jan
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KSschrauber0
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Re: Benzin im Motoröl

Beitrag von KSschrauber0 »

Hallo Jan,
wenn das Schwimmernadelventil undicht ist, läuft bei abgestelltem Motor, Benzin in den Brennraum und von dort in die Ölwanne und es führt zu einer Ölverdünnung und kann zu einem verheerendem Motorschaden führen. Steht die Maschine lange Zeit wie z. B über dem Winter, kann das Motorgehäuse volllaufen. Startet man denn den Motor, kann der Motor platzen. Auch wenn der Schwimmer undicht ist, können die gleichen Symptome wie beschrieben auftreten.
Mit Elefantengruß Burkhard
Boxerfahrer
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Re: Benzin im Motoröl

Beitrag von Boxerfahrer »

Hallo Burkhard,

vielen Dank für deine Erklärung.
Hab wieder was gelernt.
Es ist doch wichtig, die Benzinhähne zu schließen - hatte ich völlig unterschätzt.

Danke und Grüße aus Pirna (Sachsen)
Jan
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KSschrauber0
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Re: Benzin im Motoröl

Beitrag von KSschrauber0 »

Hallo Jan,
um sicher zu gehen, das auch deine Benzinhähne dicht sind, empfehle ich dir, die Benzinschläuche über den Winter von den Vergasern abzuziehen und den Motor im Stand solange laufen bist die Vergaser leer sind. das mache ich vorsorglich immer so. Anschließend sprühe ich durch den Schwimmerkammerdeckel etwas Balistol ( etwa 15 ml um zu verhindern, das sich was verklemmt und sich Verkrustungen und Rost bilden können. So starten meine "KS"en im Frühjahr ohne Basteleien sofort wieder.
Mit Elefantengruß Burkhard
Boxerfahrer
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Re: Benzin im Motoröl

Beitrag von Boxerfahrer »

Hallo Burkhard,

seit gestern lass ich die KS im Stand so lange laufen, bis die Vergaser leer sind.
Das behalt ich mal so weiterhin im Auge.
Mit dem Balistol - das ist neu für mich, klingt aber logisch und nachvollziehbar.
Die abgezogenen Benzinschläuche toppen natürlich alles.
Das werde ich wohl auch machen, wenn der Winterschlaf naht.

Vielen Dank für deine Ausführungen!

Danke und Grüße aus Pirna
Jan
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Re: Benzin im Motoröl

Beitrag von Boxerfahrer »

Hallo Burkhard und Hallo Zündapp-Begeisterte,

bezüglich Benzin in Motoröl:
Hatte im Spätherbst beide Benzinschläuche von den Vergasern abgezogen - wie befohlen.
Jetzt hätte ich auch mal ausreichend Zeit, mich um das Problem der Undichtigkeit (wohl) zwischen dem Sitz des Schwimmergehäusedeckels und der Schwimmernadel zu kümmern.
Mit Ballistol hab ich zwar heut erst Deckel und Nadel besprüht, jedoch würde ich gern der Sache ab sofort mehr auf den Grund gehen wollen.
Möglich, dass sich demnächst Verkrustungen und Rost lösen, sodass ein einwandfreier Lauf zukünftig gewährleistet wäre.
Auch hab ich in diversen gelesen Foren von verschiedenen Fremdmodellen gelesen, dass es mit Zahnpasta, Zigarettenasche, Elsterglanz, Schwimmernadel-Einschleifpaste sowie natürlich mit Nachreinigen bzw. Entfernen dieser Stoffe möglich wäre, das Zusammenspiel zwischen dem Sitz im Deckel und zur Nadel wieder sinnvoll hinzubekommen.
Auch wird hier und da angeraten, das Nadelende in einen Akkuschrauber einzuspannen und 15 sek langsam in der Schwimmerkammer / im -deckel drehen zu lassen.
Ich hab dergleichen erst mal gar nix gemacht und eben nur mit Ballistol eingesprüht.
Ich möchte keine zustandserhaltene Maßnahme treffen, sondern müßte ja eher eine (sagen wir mal) kleinere Reparaturmaßnahme durchführen.
Prinzipiell kann ich das mit dem Ballistol als Vorsorge oder sogar als Problembehebung erst mal so lassen, aber...
Wäre mit einfachsten Mitteln, auf meinen Fall bezogen, noch etwas mehr drin bzw. würde gern etwas mehr tun wollen.
Kann mir da jemand einen Vorschlag machen, was auf unser Modell bezogen, noch sinnvoll bzw. anzuraten wäre?

Danke und Grüße aus Pirna (Sachsen)
Jan
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KSschrauber0
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Re: Benzin im Motoröl

Beitrag von KSschrauber0 »

Hallo Boxerfahrer,
ich würde in Deinem Fall die Schwimmernadeln erneuern. Nimm den Schwimmerkammerdeckel, führe die Schwimmernadel von unten ein und versuche von oben am Schwimmerkammer am Benzinschlauchstutzen durch Ansaugen mit dem Mund ohne die Schwimmernadel zu halten, die Nadel anzusaugen. Bleibt die Nadel durch das Vakuum hängen, ist alles dicht. Fällt sie runter, muss der Sitz nachgearbeitet werden. Einschleifen mit feinster Diamantpaste. Mit Zahnpasta könnte es auch gelingen, ist aber mühselig.
Mit Elefantengruß Burkhard
"Der Berg ist steil, die Sonne sticht, ein Zündappfahrer merkt das nicht"
Boxerfahrer
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Re: Benzin im Motoröl

Beitrag von Boxerfahrer »

Hallo Burkhard,
damit es richtig funktioniert:
Sollte der Sitz und die Nadel trocken sein oder kann da auch mit z.B. Ballistol befeuchtet werden, um den gewünschten "Vakuum-Effekt" zu erreichen?

Danke und Grüße aus Pirna (Sachsen)
Jan
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KSschrauber0
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Re: Benzin im Motoröl

Beitrag von KSschrauber0 »

Hallo,
trocken ansaugen.
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